Schlaf und die Perseiden – der „Supermond“ ist der Spielverderber.

Dass der Mond den Schlaf beeinflusst, ist schon länger bekannt.

Aber nicht nur den Schlaf beeinflusst er, auch verdirbt er manchmal die Freude an Naturschauspielen.

In der Nacht von Freitag auf Samstag erreichten die Perseiden ihren Höhepunkt.

Die Möglichkeit, bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde mit bloßem Auge zu beobachten!

Du musstest nur irgendwo weit entfernt von Lichtverschmutzung, z.B. auf eine Bergspitze oder eine Lichtung im tiefen Wald gehen und dann nach oben schauen.

Und dann dieses Spektakel, sobald sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.

Sternschnuppen über Sternschnuppen. Die Tränen des Laurentius.

Manche Sternschnuppen sind so hell, dass sie mit der Venus konkurrieren.

Nur dieses Jahr hat jemand das Schauspiel verdorben!

Dieses Jahr war im Mai, Juni, Juli Vollmond und im August dann der „Supermond“.

Der Supermond war dieses Jahr so hell, dass es für viele von euch recht schwer war, das jährliche Augustschauspiel zu genießen.

Du hast dir diesmal den Schlaf umsonst um die Ohren gehauen

Statt der durchschnittlich 60 mit bloßem Auge sichtbaren Meteoriten waren nur die hellsten (ca. 10 pro Stunde) zu sehen.

Dieser letzte "Supermond" des Jahres 2022 war größer (um + 17% ungefähr) und heller (um + 30%) als sonst!

Es ist also kein Wunder, wenn du von mehreren gehört hast, dass er „sehr schlecht geschlafen“ hat.

Vielleicht hast du ja selbst schlecht geschlafen?

Aus keinem anderen Grund als dem Vollmond?

Ist das ein Aberglaube aus dem dunklen Mittelalter?

Überhaupt nicht, dass Schlaf gestört wird, ist sogar wissenschaftlich bewiesen!

Wie der "Supermond" Schlaf vertreibt und Gänseherzen höher schlagen lässt

An den Abenden der "Supermonde" ist der Mond riesig und sehr hell, weil er sich in seinem Perigäum befindet.

Das heißt, es ist der Erde am nächsten.

Der Mond dreht sich nicht kreisförmig  um unseren Planeten, sondern folgte einer Ellipse: es gibt also einen Punkt in seiner Umlaufbahn, an dem er uns sehr nahe ist (das Perigäum) und einen Punkt, an dem er sehr weit weg von uns ist (das Apogäum).

Und je näher der Mond ist, desto stärker ist der Einfluss, den er ausübt.

Nicht nur auf den Schlaf, auf die gesamte Natur.

Und wenn er an dem nächsten Punkt steht UND dann noch zufällig Vollmond ist, dann haben wir einen „SUPERMOND“.

Was Forscher so alles untersuchen: sie haben z.B. den Einfluss der Mondphasen auf Gänse untersucht. 1)

Und sie beobachteten bei diesen Gänse während der Supermonde messbare physiologische Veränderungen.

In Supermondnächten waren die untersuchten Gänse viel aufgeregter als sonst: beschleunigte Herzfrequenz, höhere Temperatur, von schlafen keine Spur.

Wenn Tiere so empfindlich auf den Mond reagieren, warum sollte der Mensch dann das einzige Tier sein, das auf diese Einflüsse nicht reagiert?

Die reinen Logiker werden sagen, klar, in Vollmondnächten haben wir mehr Licht in unseren Räumen.

Und deshalb würden wir weniger gut schlafen.

Aber die Erklärung ist komplexer als das.

Man weiß inzwischen, dass der Mond während seines gesamten Zyklus Einfluss auf die Natur und den Menschen ausübt.

Nicht nur die rein physikalisch erklärbaren, wie Ebbe und Flut.

Nein, es geht viel weiter

Schlaf und Vollmond: aufschlussreiche Erkenntnisse von Schweizer Forschern.

2013 hat ein Team von Schweizer Forschern eine Studie durchgeführt. 2)

Sie analysierten den Einfluss des Mondes auf den Schlaf von 31 Teilnehmern.

 

 

  • Die Teilnehmer kannten den Grund für die Studie nicht. Es kann daher keinen "psychologischen" Einfluss auf ihren Schlaf geben;
  • Die gesamte Studie wurde im Dunkeln durchgeführt, ohne dass die Teilnehmer eine Öffnung zur äußeren Umgebung hatten, so dass das Licht des Vollmondes den Schlaf der Teilnehmer nicht verändern konnte.

Es ist also schwierig, diese Ergebnisse anzuzweifeln.

Das Ergebnis dieser Studie war, dass bei der Entwicklung von Vollmond, die Probanten:

  • 20 Minuten weniger schliefen pro Nacht;
  • den Melatoninspiegel (das Schlafhormon), das von unserer Zirbeldrüse produziert wird, absenkten;
  • 30% weniger in Tiefschlaf fielen (gemessen durch Elektroenzephalogramm)
  • 25% länger als sonst zum Einschlafen brauchten

Subjektiv haben die Teilnehmer bestätigt, eine schlechtere Schlafqualität gehabt zu haben.

Haben wir irgendwo versteckt in unserem Körper eine "Monduhr" ?

Könnten wie auf die gleiche Weise, wie wir nach dem circadianen Rhythmus (der Wechsel von Wachheit und Schlaf) oder nach den Jahreszeiten leben (im Sommer haben wir mehr Energie als im Winter) eine Art Monduhr in unserem Körper haben? 3)

Der circadiane Rhythmus ist unbestritten.

Sollten wie eine Monduhr haben, auch wenn ihr Einfluss weniger offensichtlich zu messen ist?

 

Übermäßige Gewalt in Vollmondnächten

Es ist weniger offensichtlich wie Tag und Nacht, weil der Rhythmus von Voll- zu Neumond viel länger ist.

Aber trotzdem gibt es Beobachtungen, die den Einfluss des Mondes belegen, der weit über das hinausgeht, was man sich so gemeinhin vorstellt.

Das sagen zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern oder Notärzte, die in Vollmondnächten eine Zunahme gewalttätigen Verhaltens feststellen. 4)

 

 

Laut einer Studie kommen 23% mehr Menschen in Vollmondnächten als Opfer gewalttätigen Verhaltens in die Notaufnahme.

Und die Studie hat beobachtet, dass einige der Patienten das medizinische Personal angegriffen haben!

 

Nicht nur Ärzte oder Krankenhauspersonal machen diese Beobachtung, sondern auch Polizisten.

Die stellen Monat für Monat eine Zunahme der Gewalt auf den Straßen während des Vollmondes fest.

Die im British Medical Journal veröffentlichten Ergebnisse einer Studie, die in drei Polizeistationen durchgeführt wurde, ist eindeutig: 5)

  • In den 183 untersuchten Vollmondtagen gab es 256 Verbrechen.
  • In Neumondnächten, wenn also die Sonne die und abgewendete Seite des Mondes bescheint, werden in 186 Tagen nur 94 Verbrechen registriert.

Diese Studie hatte zur Folge, dass einige Polizeistationen in England in Vollmondnächten mehr Personal einsetzen, um den Mehranfall von Arbeit zu bewältigen!

 

Neben diesen Beobachtungen übt der Mond echten Einfluss auf die Natur aus.

Und viele richten sich bereits bei ihrem Tagesablauf nach den Mondphasen. Nicht nur heute, schon im elften Jahrhundert machte Hildegard von Bingen folgende Beobachtungen:

  • einige Heilmittel hatten mehr Wirkung bei zunehmenden Mond, während andere mehr Wirkung bei abnehmenden Mond zeigten.
  • sie beobachtete, dass während eines zunehmenden Mondes die Menstruation weniger schmerzhaft war,
  • während sie bei abnehmenden Mond hatte sie eine Zunahme der Fruchtbarkeit bemerkte, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

 

Fasten, Operationen, Ernährung, pflanzen und ernten:

Landwirte sind nah an der Natur und aufmerksame Landwirte machen auch ihre Beobachtungen.

Ein solcher Landwirt ist Michael Gros, Herausgeber des bekannten Mondkalenders.

Er hat mit seinem Team in seinem Mondkalender seine Beobachtungen zusammengefasst:

  • Ernten von Heilpflanzen bei abnehmenden Mond verstärkt ihre therapeutischen Eigenschaften;
  • Ernten werden weniger ertragreich, wenn Sie Gemüse während der Supermonde pflanzen;
  • Auch auf Operationstermine hat der Mond Einfluss. Bei abnehmendem Mond verläuft die Heilung besser als in anderen Phasen. Also lege den Operationstermin auf einen Vollmond.
  • Bei zunehmendem Mond ist die Aufnahme von Nährstoffen besser.
  • Behandle Warzen bei abnehmenden Mond, aber wenn möglich nicht im letzten Quartal.
  • Lass deine Haare bei zunehmendem Mond schneiden: die Haare sind fester und spalten sich weniger.
  • Willst du eine Gesundfastenphase einschalten, lege diese Phase in die Zeit des Neumonds. Dann wirkt das Fasten am effektivsten!

Das Leben nach den Mondzyklen richten, bringt also Nutzen und Fülle.

Und wenn sich auch bisher vieles nicht wissenschaftlich beweisen lässt:

- bedenke, wie viele jahrhundertalte Heilverfahren, die nur auf Erfahrungen und Beobachtungen fußen, haben in der jüngsten Zeit dann ihre wissenschaftliche Erklärung und Bestätigung erfahren?  

 

Quellen

  • 1 – Steven J. Portugal et al., « Auswirkungen von "Supermond"-Ereignissen auf die Physiologie eines Wildvogels », Ökologie und Evolution, 2019, DOI: 10.1002/ece3.5311
  • 2 – Christian Cajochen et al., « Evidence that the Lunar Cycle Influences Human Sleep », Current Biology, 2013,
  • 3- Leonie A Calver, et al., « Die dunkle Seite des Mondes », MJA, 2009
  • 4 – C. P. THAKUR, et al., « Vollmond und Verbrechen » ,
  • 5 – The Guardian, « Polizei verbindet Vollmond mit Aggression »

 

 

 


ÜBER DEN AUTOR

Sonja Gereshauser

Sonja Gereshauser ist als Krankenpflegerin ausgebildet und war schwerpunktmäßig im Rehabilitationswesen tätig. Darauf folgte ein Studium der Gesundheitswissenschaft und Gesundheitspädagogik. Aufgrund ihrer Erfahrung hat sie eine Methode entwickelt, um dem Altern gegenzuwirken und bis ins hohe Alter fit, gesund, leistungsfähig und schlank zu bleiben.

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